005 wbw moritzberg
Schulanlage Stäfa
Bauherrschaft: Gemeinde Stäfa
Auftragsform: WBW
Projektdauer: 2024
Die ursprüngliche Schulhausanlage aus den Fünfzigerjahren wurde seit ihrer Entstehung mehrmals erweitert. Dabei wurde unteranderem auch angebaut und aufgestockt. Um den mittelfristigen Flächenbedarf zu schaffen, soll die Anlage erneut mit einem zusätzlichen Gebäude erweitert werden.
Das Städtebauliche Konzept ist darauf bedacht Übersicht zu schaffen und durch eine klärende Setzung des Neubaus zusammen mit den Bestandsgebäuden ein Ensemble mit einem starken inneren Zusammenhalt zu schaffen. Das neue Volumen bettet sich südlich des renaturierten Fangbachs, in der Achse zwischen dem Schulhaus und der Turnhalle, angrenzend an das Ried sowie das Bachgehölz, in die bestehende Ebene ein. Auf der bisherigen eigentlichen «Rückseite» wird durch die präzise Setzung ein zentraler Schulhof aufgespannt, der zur Adresse der neuen Gesamtanlage wird und alle Hauptzugänge in kurzer Distanz zueinander erschliesst. Die neue Disposition bindet die charakteristische und geschützte Landschaft ein und schafft spannende Raumabfolgen mit Blickachsen. Die Freiräume der Anlage werden gefasst und zoniert ohne dabei ihre Grosszügigkeit zu verlieren.
Dem städtebaulichen Konzept entsprechend, erfährt die Hierarchisierung der Zugänglichkeiten eine neue Interpretation, die durch gezielte Interventionen umgesetzt wird. Der aktuell durch eine Überdachung abgeschlossene Zugang zwischen den bestehenden Längsbauten wird vollständig geöffnet und als neuer Hauptzugang von der Moritzbergstrasse ausformuliert. Als Ersatz für das rückgebaute Dach, säumt eine Pergola als Kolonnade den Schulhof entlang der Turnhalle. Diese dient als Pausendach sowie auch als gedeckten Eingang und Fahrradunterstand. Selbstverständlich verortet, in der Nische zwischen der Aula und dem Risaliten, erhält das Schulhaus Platzseitig einen neuen Barrierefreien Eingang. Dafür wird in diesem Bereich örtlich das Gelände auf das Niveau des bestehenden Bodes leicht angezogen. Das Areal im Allgemeinen sowie auch der Neubau im Besonderen, sind nun aus allen Himmelsrichtungen gut erschlossen. Die Wege zu den einzelnen Nutzungen Areal sind möglichst kurz gehalten.
Die nähere Umgebung ist geprägt durch eine offene und kleinteilige Bebauungsstruktur. Die Volumetrie des Neubaus orientiert sich hinsichtlich ihrer Massstäblichkeit am bestehenden Schulhausbau, der sich in verschiedene Teilkörper aufgliedert und so zur umgebenden Körnung vermittelt. Der Gebäudekörper basiert auf zwei L-Förmigen Geb.udeflügeln mit einer gemeinsamen Erschliessungszone in der Mitte. Die beiden Gebäudeteile werden durch imposante gemauerte Schotten abgeschlossen, die auf der Südseite den Haupteingang und auf der Nordseite den Nebeneingang zur Primarschule markieren. Das Gebäude präsentiert sich mit mehrdeutiger Lesart als zwei bis dreigeschossiger Bau. Im überhohen Erdgeschoss mit Zwischengeschoss sind die Kindergärten organisiert, während die Primarschule im Obergeschoss Platz findet.
Der gewünschten Entflechtung entsprechend, sind im Erdgeschoss pro Gebäudeteil zwei Kindergärten untergebracht, die jeweils über eine abgewandte und überhohe Loggia, die auch als gedeckten Aussenbereich fungiert, direkt erschlossen sind. Der Kindergarten profitiert von der unmittelbar angrenzenden Vegetation mit dem Ried, dem Bach und dem Gehölz. Der auf natürliche Weise zonierte Aussenbereich dient den Kindergärten als direkter Aussenraum.
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Fotos: Gmür Tammaro Architekten